V wie Verkehr und Verlierer

Wer in Italien Auto fährt braucht starke Nerven. Meine goldene Regel nach knapp 2 Wochen auf italienischen Straßen. Wer bremst, der verliert. Das gilt in der Stadt und auf dem Land, Das gilt im Kreisverkehr und an Kreuzungen. Langsam ranfahren und locker einfädeln ist die Parole. Wenn du bremst und zum Stehen kommst geht, kommst du nicht weiter. Und du bekommst Stress durch lautstarkes Hupen hinter dir. Und das mit dem Einfädeln läuft hier wie am Schnürchen. Italien scheint das Reißverschlussverfahren erfunden zu haben.

Ist für mich ein Thema, da ich mich bisweilen auf deutschen Straßen tierisch über die aufrege, die nicht bis vorne durchfahren und sich einfädeln. Mein persönlicher Klassiker ist eine herannahende Baustelle auf der Autobahn – mit teilweise Fahrbahnsperrung. Ich fahre, so wie es geboten ist, bis vorne durch und gleise mich dann locker in die Spur neben mir ein. Würden es alle machen, wären Baustellen sicherlich keine so großen Stauverursacher. Aber …

… es gibt meine persönlichen Lieblinge, die schon mehrere hundert Meter vor dem notwendigen Spurwechsel blinken, natürlich so weit hinten keine Lücke entdecken und dann einfach stehen bleiben. Und was passiert. Alle dahinter stehen auch. In diesen Moment wünsche ich mir ein Killerkommando herbei.

Und und was ist sonst so auf italienischen Straßen los? Es wird immer noch überholt wie verrückt. Links blinken auf der linken Spur ist an der Tagesordnung, dicht und ich meine sehr dicht hinten auffahren ebenfalls. Aber Fußgänger haben immer Vorfahrt. Dafür wird gebremst. Immer!

Und dann noch ein Tipp. In Italien sind vielen Autobahnen mautpflichtig. In verkehrsintensiven Zeiten führt das bisweilen Schlagen an den Ticketschaltern. Deswegen habe ich mir beim ADAC eine Box bestellt, damit ich die Schnellspur „Telepass“ nutzen kann. Ohne zu halten, ohne ein Ticket zu ziehen, ohne Geld auszukramen. Einfach durchfahren. Das Gerät wird einsatzbereit geliefert, kostet knapp 20 Euro und wird in die Windschutzscheibe geklebt. Einfacher und komfortabler geht es nicht. Ein weiterer Vorteil. Ich fühle mich wie eine Italienerin. Beim ersten Durchfahren habe ich kurze die Luft angehalten und gehofft, dass es funktioniert. Nichts wäre ja peinlicher als die Schnellspur zu blockieren.