P wie Plan und Planänderung
- fraukevanbevern
- 21. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Wer mich kennt weiß, ich dass ich gerne plane. Besonders wenn es ums Reisen geht. Erstmal mit dem Finger über den Globus und das Ziel festlegen, im Buchhandel Inspiration holen, in Reiseführern schmökern und den besten und schönsten nach Hause tragen, Routen austüfteln, Hotels recherchieren, Restaurants reservieren, Bars, Strände, Ausstellungen. Ach, was es alles zu planen gibt. Ich liebe es.
Nur der Städtetrip 2014 nach NYC hat mich fertig gemacht. Es sollte unbedingt ein Hotel mit Rooftop sein und die Auswahl in den für mich interessanten Vierteln war so groß, dass ich mich einfach nicht entscheiden konnte. Ich denke von mir mich schnell und oft auch intuitiv richtig zu entscheiden. Aber in diesem schweren Fall … Es ist schließlich das Gaansevoort at the Park (heute Royalton) geworden. Großer Pool mit top Service und mit Blick auf das Empire State Building. Ende gut. Alles gut. Zurück nach Italien. Angesichts der Länge der Reise habe ich für meine Begriffe sehr wenig vorbereitet. Habe viel Leidenschaft in die Frage nach dem richtigen Auto gesteckt, denn die Idee mit einer alten Italienerin die Strecke zu machen war mehr als verlockend. Ich habe mich um Kontakte gekümmert, mit denen ich zusammen kochen kann. Ich habe mich über die regionsspezifische Küche eingelesen. Und ganz ohne Kochadressen wollte ich nicht starten.
Gleichwohl wollte ich auch nicht zu viele Adressen haben, um nicht Getriebene meiner eigenen Pläne und der Erwartungen anderer zu werden. Bei der Frage, „wann kommst du denn?“ habe ich innerlich einen leichten Rückwärtsgang bei mir gespürt, denn ich wollte und konnte mich nicht festlegen. Meine Antwort war stets „irgendwann im April“, „irgendwann im Mai“ oder „irgendwann im Juni“. Denn eines wusste ich. Ich starte meine Roadtrip im Süden und arbeite mich in den Norden vor. Eine grobe Route habe ich im Kopf, aber ich arbeite mich immer nur stückweise voran. Bedeutet aber auch, dass ich jeden zweiten Abend mit meinem Laptop auf dem Bett oder in einer Bar sitze, Routen und Distanzen checke, Tipps und Empfehlungen abgleiche und dann die nächsten Übernachtungen festlege. Ich mag das, aber das ist auch mitunter anstrengend. Darum ist zum Beispiel für Apulien der Plan, dass ich dort eine Unterkunft suche, von der aus ich sternenförmig den Absatz des Stiefels erkunden kann. So der Plan. Und weiß schon jetzt, dass es ganz anders kommen wird.
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